Wie viele Steuern müssen Sie auf Kryptowährung zahlen, wenn Sie damit handeln?
Unabhängig davon, ob Sie beim Handel mit einer der tausenden Kryptowährungen, die derzeit auf dem Markt existieren, gewinnen oder verlieren, sind Sie verpflichtet, dies dem Finanzamt zu melden. Hier die wichtigsten steuerlichen Verpflichtungen:
Wenn Sie Kryptowährungen besitzen, aber nicht mit ihnen handeln, sind Sie nicht verpflichtet, etwas zu deklarieren. Das ist so, wie wenn Sie Geld in einem Safe oder unter Ihrer Matratze aufbewahren würden. Sobald Sie sich jedoch entscheiden, eine Transaktion mit irgendeiner Art von Kryptowährung durchzuführen, ändern sich die Dinge und damit auch Ihre Verpflichtungen gegenüber dem Finanzamt, wobei zu berücksichtigen ist, dass das Finanzamt die Zahlung von Steuern mit Kryptowährungen nicht akzeptiert.
Heute erklären wir Ihnen die wichtigsten Steuerabgaben, die Sie in bestimmten Situationen zu entrichten haben.
Die jährliche Einkommensteuererklärung (E.-St.)
In den letzten E.-St.-Kampagnen schickte die Steuerbehörde Steuerzahlern, von denen ihr bekannt war, dass diese Operationen mit Kryptowährungen durchgeführt hatten, eine Aufforderung zur Steuererklärung bei Erzielung von Gewinnen. Das Finanzamt hatte vorher Informationsanfragen an Organisationen geschickt, die in den Erwerb oder Verkauf von Kryptowährungen involviert sind, hauptsächlich Finanzinstitutionen, Intermediäre wie Wechselstuben, Zahlungs-Gateways und Organisationen, die mit Geldautomaten und Unternehmen verbunden sind, die Zahlungen mit Kryptowährungen akzeptieren.
Jede auf dem Kryptowährungsmarkt getätigte Transaktion wird als Austausch von immateriellen Vermögenswerten besteuert. Das bedeutet, wenn Sie beispielsweise Ethereum (ETH) direkt mit Bitcoins (BTC) kaufen, ohne diese in Euro umzurechnen, müssen Sie die Verluste oder Kapitalgewinne, die durch diese Transaktion entstanden sind, deklarieren. Dasselbe passiert, wenn Sie sich entscheiden, Ihre Kryptowährungen in Euro oder eine andere Währung umzuwandeln. Diese Bewegungen werden in Ihrer Einkommenssteuererklärung unter der Überschrift “Sonstige Kapitalerträge, die in die Sparergrundlage einzubeziehen sind” (otras ganancias patrimoniales a integrar en la base imponible del ahorro) aufgeführt.
Das sparersteuerpflichtige Einkommen wird in verschiedenen Stufen besteuert. Die ersten 6.000 Euro werden mit 19% besteuert. Die Stufe von 6.000 bis 50.000 Euro wird mit 21% besteuert. Die Stufe über 50.000 Euro wird mit 23% besteuert.
Die im Jahr eingetretenen Kapitalverluste werden mit den Gewinnen des Jahres ausgeglichen, und wenn das Gesamtergebnis ein Verlust ist, kann dieser mit 25% der Kapitalerträge ausgeglichen werden.
Mining von Kryptowährungen als wirtschaftliche Aktivität
Innerhalb der Kryptowelt ist der Miner die Figur, die für die Validierung und Aufzeichnung der Transaktionen verantwortlich ist, die in der Blockchain vorgenommen werden. Die meisten Kryptowährungen greifen auf Mining für die Erstellung von Transaktionsblöcken zurück, entweder durch Proof of Work (PoW), durch Proof of Stake (PoS) oder durch Protokolle. Da der Algorithmus den Minern eine Gebühr für die Ausübung ihrer Tätigkeit zuweist – laut Bit2Me derzeit 6,25 Bitcoins für jeden neu validierten Block – müssen sie nach Ansicht des Finanzamts auch ihren steuerlichen Pflichten nachkommen und die Gewinne als wirtschaftliche Tätigkeit deklarieren, entweder bei der Einkommensteuer (bei natürlichen Personen) oder bei der Körperschaftssteuer (bei juristischen Personen).
Auch die Unternehmen, die eine Zahlung in BTC oder einer anderen Kryptowährung erhalten haben, müssen diese über die Körperschaftssteuer deklarieren und in ihrer Buchhaltung widerspiegeln.
Vermögenssteuer
Für den Fall, dass der Steuerzahler verpflichtet ist, diese Steuer einzureichen, muss er den Wert der Kryptowährungen bis zum 31. Dezember einbeziehen und nach dem geltenden Satz bezahlen. Denken Sie daran, dass natürliche Personen mit Wohnsitz in Spanien und auch Nicht-Residenten, die jedoch Inhaber von Vermögenswerten oder Rechtsansprüchen sind, die sich auf spanischem Territorium befinden, zur Abgabe der Vermögenssteuer verpflichtet sind.
Was mit dieser Steuer besteuert wird, ist das Vermögen des Steuerpflichtigen zum 31. Dezember, nicht das, was im entsprechenden Geschäftsjahr verdient wurde. Der durchschnittliche Mindestfreibetrag liegt derzeit bei 700.000 Euro. Das heißt, wenn Sie von dieser Mindestfreistellung Kryptowährungen haben, müssen Sie diese deklarieren. Allerdings kann sich dieser Freibetrag von Region zu Region ändern. Sie sollten prüfen, ob Ihre Region einen eigenen Freibetrag festgelegt hat und ob dieser von den 700.000 Euro des staatlichen Anteils variiert. Hier auf den Kanaren richtet sich der Freibetrag nach den staatlichen 700.000 Euro.
Erbschafts- und Schenkungssteuer
Erhält eine Person Kryptowährungen als Schenkung oder im Erbfall, muss sie diese in der Erbschafts- und Schenkungssteuererklärung mit dem Marktwert angeben, den sie zum Zeitpunkt des Zuflusses (Schenkung oder Tod) hatten. Dies hängt auch von den Autonomen Gemeinschaften ab. Hier auf den Kanaren ist die Erbschafts- und Schenkungssteuer seit 2020 progressiv befreit aber immerhin günstiger als in vielen anderen spanischen Regionen.
Das umstrittene Modell 720
Das Modell 720 entspricht der Erklärung des Besitzes von Vermögenswerten im Ausland. Wir sprachen schon vor Jahren über dieses Steuermodelle in diesem Artikel. Demnach ist jeder Spanier oder ausländische Resident, der im Ausland bestimmte Güter oder Werte besitzt, insbesondere Immobilien, Bankkonten oder Wertpapiere und Versicherungen, die in jeder dieser drei Kategorien einen Wert von 50.000 Euro übersteigen, verpflichtet, dies der spanischen Steuerbehörde zu melden. Abgabefrist ist übrigens der 31. März.
Es liegt bereits ein Entwurf zur Reform des Gesetzes zur Verhinderung von Steuerbetrug vor, der schon zur Genehmigung ansteht. Aufgrund dessen werden die in Spanien ansässigen Plattformen, die mit Kryptowährungen handeln, das Finanzamt regelmässig über die Daten der Steuerzahler und die Beträge ihrer Geschäfte mit Kryptowährungen informieren müssen.
Es bleibt abzuwarten, ab welchem wirtschaftlichen Schwellenwert die Behörden informiert werden müssen. Es bestand am Anfang aber der Verdacht, dass es sich um die gleichen 50.000 Euro handelt, die auch für andere Vermögenswerte gelten aber die Regierung könnte diesen ganz anders gestalten.
Wie hoch sind die Strafen, wenn man das Modell 720 nicht eingereicht hat?
Kontroversen gibt es schon bei den möglichen Strafen, die anfallen würden, wenn man die Werte nicht rechtzeitig meldet und dabei erwischt wird. In diesem Fall beträgt die Strafe 5.000 € für jede verborgene Dateneinheit oder jeden verborgenen Datensatz, mit einer Mindeststrafe von 10.000 €. Im Falle von Kryptowährungen ist der Punkt der “Daten” komplexer, denn es gibt ja verschiedene Arten von Kryptowährungen.
Wenn Sie zum Beispiel 30.000 Euro in BTC und 25.000 in ETH besitzen, besteht das Risiko, dass Ihnen eine Strafe von 10.000 Euro verhängt wird, wenn Sie zum ersten Mal eine Summe von mehr als 50.000 Euro nicht deklarieren und später dann für jede weitere Tranche wären es 20.000 Euro. Das heißt, wenn Sie von den 50.000 Euro, die Sie bereits beim ersten Mal deklariert haben, 75.000 Euro in Kryptowährungen haben, müssen Sie erneut deklarieren.
Die Tatsache, dass das Risiko einer Strafe fast gleich der Höhe des Eigentums ist, wird als missbräuchlich angesehen, weshalb erwartet wird, dass die Europäische Kommission die Geldstrafen mäßigt und die Absicht der spanischen Regierung kippt.
Werden die Informationen jedoch nach Ablauf der Frist freiwillig und ohne vorherige Aufforderung zur Verfügung gestellt, auch wenn sie veraltet sind, reduziert sich die Strafe auf 100 Euro pro Datensatz mit einer Minimumstrafe von 1.500 Euro.
Die Information in diesem Artikel stammt aus www.emprendedores.es
7 Kommentare
hallo..
wenn man in deutschland kryptowaehrungen kauft… und diese ein jahr nach kauf nicht bewegt… also liegen laesst auf einem.depot…. sind diese kryptowaehrungen steuerfrei.
meine frage nun.
wie verhaelt sich das in spanien und in portugal?ist das evtl. in der eu einhaltlich geregelt?
vielleicht koennen sie mir in erster linie ja sagen wie sich dies in spanien verhaelt.. .. und falls moeglich, wuerde mich… wie bereits erwahnt… der sachverhalt auch fuer portugal intressieren.
vielen lieben dank im vorraus
mfg
Mit dem Voranschreiten der Digitalisierung gibt es auch für Steuerberatung und Buchhaltung neue Fragen. Ich habe mich letztens gefragt, ob man auch für Kryptowährung Steuern zahlen muss. Gut zu wissen, dass das Besitzen von Kryptowährung alleine nicht dazu verpflichtet. Sobald aber eine Transaktion mit Kryptowährung durchführt, schon. Jedoch kann man seine Steuern nicht mit z.B. Bitcoin bezahlen, wann das wohl erlaubt sein wird?
Autor
Hallo!
Sie schrieben: “Gut zu wissen, dass das Besitzen von Kryptowährung alleine nicht dazu verpflichtet”Achten Sie aber darauf, dass Ansässige in Spanien ggf. der Vermögensteuer verpflichtet sein können.
Gut zu wissen, dass natürliche Personen mit Wohnsitz in Spanien und auch Nicht-Residenten, die jedoch Inhaber von Vermögenswerten oder Rechtsansprüchen sind, die sich auf spanischem Territorium befinden, zur Abgabe der Vermögenssteuer verpflichtet sind. Mein Onkel möchte sich ein Haus in Spanien kaufen. Dank dieses Beitrags weiß er, dass er auch dann zur Abgabe der Vermögenssteuer verpflichtet wäre, wenn er dieses Haus nicht als Wohnsitz angeben würde.
Hallo,
es ist ja so, dass man Kryptowährungen, sobald man damit handelt, versteuern muss. Heißt also, wenn ich Kryptowährungen von der Börse verkaufe, muss ich das angeben. Wie ist das, wenn die Coins von der Börse in die Wallet gesendet werden? Es ist ja kein Handel, muss das dann trotzdem als Einkommen angegeben werden? Ach ja, Wohnsitz ist in Spanien 🙂Herzlichen Dank
StephieHallo, wenn Sie die Kryptowährungen auf Ihrem physischen Wallet (z.B. Ledger) übertragen, muss das nicht deklariert werden, solange es im Freibetrag der Vermögenssteuer liegt (auf den Kanaren liegt der Freibetrag für Vermögenssteuer bei 700.000 Euro).
Es ist noch nicht hundertprozentig klar, aber meiner Meinung nach, wenn die Kryptowährungen in einem Exchange im Ausland liegen (außerhalb Spanien), so muss das in dem Formular 720 deklariert werden, wenn der Wert der gesamten Kryptowährungen höher als 50.000 € ist. Dieser Limit könnte noch bis Ende des Jahres verändert werden.
Wenn der Gesamtbestand unter 700.000 Euro liegt, fallen also keine Steuern an, auhc wenn man z. B. Daaytrading betreibt?